Aufenthalt in schlecht belüfteten Räumen
Das vom Menschen verursachte Kohlenstoffdioxid (CO₂)und Aerosole belasten die Raumluft ebenso wie Konzentrationen anderer Luftschadstoffe aus Baumaterialien, Einrichtungsgegenständen oder Haushaltschemikalien. Ohne geeignete Lüftungsmaßnahmen nimmt die Raumlufthygiene sowie Konzentrationsfähigkeit ab und die ansteckende Aerosolkonzentration steigt enorm an. Eine aktuelle Studie des Hermann-Rietschel-Instituts (TU Berlin) belegt CO₂ als idealen Indikator für die Aerosolkonzentration, da Menschen permanent CO₂ wie auch Aerosole in die Luft abgeben*. Aufgrund dieses direkten Zusammenhangs können sich Personen eine gewisse Zeit im Raum aufhalten, bis eine bestimmte Virendosis eingeatmet wird. Ein erhöhter und gut geplanter Luftaustausch mit unbelasteter Frischluft kann die CO₂– und Aerosolkonzentration auf Dauer niedrig halten. Je niedriger die CO₂-Konzentration, umso niedriger auch die Dosis an Aerosolen, die im Raum befindliche Personen einatmen können. Das Ansteckungsrisiko wird reduziert.
CO₂ als wichtigste Leitgröße für die Raumlufthygiene
Optimale Raumlufthygiene steigert auch die kognitive Leistungsfähigkeit. 1.000 ppm (parts per million) als Richtwert für die CO₂-Konzentration in Wohn- und Aufenthaltsräumen wurden bereits 1858 von dem Hygieniker Max von Pettenkofer empfohlen. Die „Pettenkoferzahl“ ist heute ein wichtiger Schwellenwert der Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A3.6). So sind ab einer Konzentration von 1.000 ppm Gegenmaßnahmen zum Luftwechsel einzuleiten und von den Arbeitsschutzbeauftragten in den Gefährdungsbeurteilungen zu dokumentieren.
Bei Personen, die in Umgebungen bis max. 600 ppm CO₂ lernen oder arbeiten, erhöhen sich die kognitiven Leistungen gegenüber jenen, die sich länger in Räumen mit 1.000 ppm CO₂-Konzentration befinden, bereits bis rund um das Doppelte. Für den „lufthygienisch akzeptablen Bereich“ (< 800 ppm CO₂) liegt der Frischluftbedarf in Innenräumen bei ca. 54 m³/h pro Person.**




