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Nutzung der Abwärme

Im Rahmen des Projekts zur Klimaneutralität 2033 konnten in Zusammenarbeit mit der Firma ONI Wärmetrafo GmbH im Februar 2025 weitere wichtige Schritte zur Optimierung der Heizungsanlagen und des klimaneutralen Wärmekonzeptes festgelegt werden. Der Grundstein der Maßnahmen wird sein, die Abwärme aus der Kunststoffspritzerei im Werk Güglingen in allen Fertigungshallen sinnvoll zur Heizungsunterstützung zu nutzen.

Optimierung der Heizungsverteilsysteme

Um das neue Abwärme-Volumen entsprechend zu transportieren, ist die bestehende Wärmerückgewinnungspumpe aus dem Jahr 2006 gegen eine leistungsstarke, frequenzgeregelte Pumpe zu ersetzen. Zur effizienteren Wärmeverteilung sind zudem größer dimensionierte Rohrleitungen (DN 200) nötig. Abschließend soll über neue Lüftungsgeräte mit Modbus-fähigen Strangregulierventilen ein automatischer hydraulischer Abgleich erzielt werden, sodass die bereitgestellte Wärme optimal auf den Wärmebedarf der einzelnen Hallen und Räume abgestimmt ist.

Bislang umgesetzt wurde:

  • Ersatz der veralteten Wärmerückgewinnungspumpe (Baujahr 2006) durch eine frequenzgeregelte, stärkere Pumpe
  • Einspeisung von bis zu 450 kW Abwärme (Spitze) im bestehenden Wärmekonzept – entspricht ca. 40 % der geplanten künftigen Fläche

Zukunftsorientiertes Heizkonzept

Im weiteren Verlauf des Projekts soll ein Konzept entwickelt werden, welches die Deckung des Heizbedarfs ohne die Nutzung fossiler Brennstoffe vorsieht. Das Hauptaugenmerk wird auf Wärmepumpen liegen, die Energie aus der Luft oder Wasser ziehen. Da Wasser-Wärmepumpen einen höheren Wirkungsgrad haben, wird zunächst geprüft, ob Genehmigungen für Erdsonden- oder Brunnenbohrungen möglich sind.

Zudem könnten weitere wirtschaftlich sinnvolle Abwärmepotenziale (z. B. Kompressorabwärme) in die neue Heizungszentrale integriert werden. Als weiteres soll geprüft werden, ob die überschüssige Abwärme aus den Spritzgussmaschinen im Sommer unterirdisch gespeichert oder an die Stadt Güglingen zur Unterstützung der Freibad-Temperierung abgeben werden kann. Auch wäre eine Einspeisung in das geplante Nahwärmenetz denkbar – dies wird im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung untersucht. Solche Maßnahmen könnten den Strom- und Wasserverbrauch für Maschinenkühlanlagen deutlich senken.

Nächste Schritte:

  • Probebohrungen zur Berechnung der möglichen Wärme-Entzugsleistungen sowie Planung der Erdwärmesonden
  • Ersatz der bestehenden Lüfter in den Montagehallen durch leistungsfähigere Geräte. Diese Maßnahme soll zusätzlich das „Zugluftgefühl“ über den Arbeitsplätzen minimieren.
  • Installation weiterer neuer Lüftungsgeräte in den Abteilungen Vorfertigung, Wareneingang und Betriebsmittelbau.